GPvD Worms: Enttäuschung über Platz und Wertung

Der Große Preis von Deutschland in Worms, das erste Ranglisten- und Qualifikationsturnier zur Deutschen Meisterschaft 2013, verlief aus Sicht der Paare des RRC Delmenhorst/TVD nicht wie erhofft. Trotz guter Leistung und Präsentation kamen Emelie Bollenhoff und Levi Ellmers in der Schülerklasse „nur“ auf den 12. Platz. Lisa Finster und Jesko Opitz mussten sich in der C-Klasse gar mit Platz 14 begnügen. Nur die Newcomer Karina Kunst und Eric Hahn, die bei ihrem zweiten gemeinsamen Turnier diesmal fehlerfrei tanzten,  erzielten mit Platz 22 das in etwa erwartete Ergebnis.

31 Paare gingen in der Schülerklasse an den Start. Darunter alle fünf Nationalkaderpaare, zu denen die Deichhorster Bollenhoff/Ellmers aufgrund ihrer bisherigen Leistungen inzwischen gehören. Hinzu kamen noch neue aufstrebende Paare, vor allem aus dem Wormser Leistungszentrum. Emelie und Levi, die in der Vorbereitungswoche wegen einer Klassenfahrt nicht trainieren konnten, zeigten in der Vorrunde schon eine gute Leistung und erreichten problemlos das Halbfinale. Ein Blick auf die Halbfinal-Paarungen ließ im Deichhorster Lager die Final-Hoffnung aufkeimen, zumindest ein Topten-Platz war möglich. Mit einer Leistungssteigerung zeigten Emelie Bollenhoff und Levi Ellmers auch, dass sie diese Chance nutzen wollten. Umso größer war anschließend die Enttäuschung, dass die Wertungsrichter sie „nur“ mit Platz 12 bedachten. Schaut man auf das Endergebnis, so ist zwar der Sieg von Stahl/Langer aus Worms klar und gerechtfertigt, aber im Finale und auf den Plätzen 8 bis 11 sind Paare zu finden die zuletzt vom Deichhorster Duo bei gleicher Leistungspräsentation zum Teil deutlich distanziert wurden.

Auch beim Nationalkadertraining am darauffolgenden Sonntagvormittag in Worms konnte der Bundesjugendtrainer Andreas Dudos keinen wirklichen Grund für diese Entscheidung benennen. Er selbst war auch erstaunt, dass nur zwei der fünf Nationalkader-Paare das Finale erreicht hatten.

In der C-Klasse  waren 30 Paare gemeldet. Karina Kunst, die erst ihr zweites Turnier bestritt, konnte sich mit Partner Eric Hahn in der Vorrunde diesmal fehlerfrei präsentieren. Tanztechnisch überzeugten Kunst/Hahn, sie mussten allerdings akzeptieren, dass sie akrobatisch noch nicht ganz mithalten können. Der 22. Platz ist zwar nicht ganz zufriedenstellend, kann aber vom Deichhorster Paar akzeptiert werden.

Lisa Finster und Jesko Opitz konnten in der Vorrunde überzeugen und erreichten, wie erwartet das Halbfinale. Mit einer Leistungssteigerung versuchten Finster Hahn in die Topten-Ränge zu kommen und waren bitter enttäuscht, dass trotz einer sehr guten dynamisch vorgetragenen Kür dieses Ziel mit Platz 14 verpasst wurde. Konnte man noch damit leben, dass die Finalrunde nur schwer zu knacken gewesen wäre, so zeigte das Endergebnis auch besserplatzierte Paare, die man beim Turnier in Mühlhausen noch klar distanzierte.

Letztendlich muss das Deichhorster Trainer-Team darüber nachdenken, warum die jeweilige Kür der Deichhorster Paare, mit schwierigen komplexen Tanzfiguren und synchron ausgeführten Doppeldrehungen, bei der sich eine durchaus gewünschte schnelle und dynamische Tanztechnik nicht so einfach und deutlich ausführen lässt, weniger gut bewertet wurde, als eine wesentlich einfachere geradlinige Choreographie mit Grundfiguren und hoher Kicktechnik. Müssen sich die Deichhorster Paare möglicherweise einem derzeitigen Trend anpassen oder bleibt man bei dem bisherigen erfolgreichen Stil, mit dem Nicole und André Buck 2008 immerhin den Deutschen Meistertitel in der B-Klasse geholt haben. Ein guter Mix aus beidem könnte erfolgreich sein, den Trends können sich auch wieder umkehren, je nachdem welche Wertungsrichter das Turnier werten. Es geht beim Tanzen halt nicht um Höhe, Weite, Zeit, sonder um subjektive Wahrnehmung.

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